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1992 - 2024
32 Jahre entwicklungspolitische Arbeit

 

Die Bañados - riesige Müllhalden
von Hermann Schmitz † 30.03.2019
16.07.10     A+ | a-
Die Bañados werden beherrscht von der riesigen Müllhalde der Hauptstadt, auf der ein Heer von Sammlern und Recyclern  -  unter ihnen auch viele Kinder und Jugendliche  -  unter miserablen, vor allem ungesunden Bedingungen Müll sortiert.
Wenn sie die einzelnen Abfallklassen schön säuberlich trennen und eine ansehnliche Menge zusammen haben, ist der Tag meist rum und ihr Verdienst mager, den sie an der Abgabestelle von den Müllgeschäftemachern kassieren, die sie übers Ohr hauen. Trotzdem: Lieber einen Hungerlohn verdienen als gar nichts, die Müllmenschen der Bañados haben ihre Ehre und führen ihr schmutziges Handwerk mit Würde aus. Bei so manchen Kundgebungen im Zentrum von Asunción sieht man sie ihre Forderungen lautstark und diszipliniert verkünden, denn sie haben sich so organisiert, dass manche größere und bedeutendere Gruppe sich ein Beispiel an ihnen nehmen kann.

In den letzten Jahren wollen sie auch nicht mehr „besichtigt“ werden wie Zootiere, sie versperren den neugierigen Presseleuten oder den paar Touristen den Zutritt zu dieser „Attraktion“ Paraguays.
Einen haben sie an ihrer Seite, der ihre Interessen und ihre Würde vertritt, als seien es seine eigenen:
„Paí“ (Väterchen) Oliva, spanischer Jesuitenpriester, seit Jahrzehnten in Paraguay tätig, lebt in bescheidensten Verhältnissen mit in ihrem „barrio“, dem Elendsviertel der bañados.
Oliva ist vor allem Lehrer der Armen  -  mit regelmäßigen 4 Unterrichtsstunden am Tag, ein enormes Pensum für eine 80jährigen: Er hat ein „Parlamento Jóven“, ein Jugendparlament, gegründet, in dem Jugendliche praxisnah „Politik lernen“ und sich einmischen. Daneben übt er mit seinen „Mil Solidarios“, den Tausend Solidarischen Jugendlichen, konkrete Nächstenliebe nach dem Motto: Es gibt immer noch Bedürftigere als mich. Ganz nebenbei schreibt er täglich aufrüttelnde Glossen in den wichtigen Papiermedien des Landes, darin kritisiert er pointiert die Mächtigen und entlarvt die Amoral der Reichen. Wir haben Pater Oliva vor fünf Jahren kennen gelernt. Zuletzt haben wir zwei Projekte mit finanziert, das eine sorgt für  juristischen Beistand,    wenn korrupte Richter Notlage und Mittellosigkeit von Olivas Schützlingen ausnutzen und sie in den Ruin treiben, und das andere gewährt tüchtigen jugendlichen Slumbewohnern Studienbeihilfen.
Seit zwei Monaten arbeitet Juliane Schwarz, Studentin der Sozialpädagogik, in einem Projekt von Mil Solidarios. Sie wurde für ein halbes Jahr von uns vermittelt und erhält eine kleine finanzielle Beihilfe. Juliane berichtet der PPI regelmäßig über ihre Arbeit vor Ort.

Ausbildungszentrum für ländliche Entwicklung (CCDA)

Hilfsverein Solidarität - Solidaridad

Fundación Vida Plena

Kinderstation Hospital Barrio Obrero

Fundación Celestina Pérez de Almada

Padre Oliva - Bañados del Sur

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